ISO/IEC TR 29158 wurde für DPM Codes entwickelt (Direct Print Marking)

Vor dem Jahre 2000 konzentrierte sich die messtechnische Codeprüfung (ANSI X3.182, EN 1635 und dann ISO/IEC 15416) auf 1D-Strichcodes auf Verpackungsmaterialien (Einzelhandel) u.a. auf den Trägermaterialien wie Etiketten, Faltschachteln und Verpackungsfolien. Ab dem Jahre 2000 begann der Einsatz von 2D Matrixcodes zuzunehmen. Mit dem Einsatz der 2D Matrixcodes wurde auch direkt auf Materialen aus Kunststoffen und Metallen gekennzeichnet, anstatt ein Etikett zu verwenden. Für beides gab es auch die Anforderung zur messtechnischen Qualitätskontrolle dieser Codes. Aus dem Grund wurde die heute gültige Norm ISO/IEC 15415:2011 für gedruckte Codes, u.a. auf Etiketten entwickelt. Später wurde diese mit der Ergänzung Norm ISO/IEC TR 29158 für DPM Codes auf die Anwendung zur Messung von direkt markierten Teilen erweitert.


Die Norm ISO/IEC TR 29158 wurde aus der AIM DPM Guideline 2006 für die Beurteilung der Qualität von 2D-Codes für die direkte Teilemarkierung (DPM) entwickelt. Die AIM DPM Guideline stammt von dem Industrieverband AIM (Association for Automatic Identification and Mobility). Die AIM DPM Guideline wurde als erster Entwurf für die ISO/IEC TR 29158 benutzt. DPM Codes (Direct Part Marking) werden auf Materialien wie Metall oder Kunststoffen verwendet. Dies ist die Kennzeichnung mit Laser, Tinte oder Nadelverfahren direkt auf dem Produkt, wenn auf Etiketten verzichtet wird. Mit Hilfe der DPM Prüfmethode nach ISO/lEC TR 29158 werden mit Hilfe unserer Prüfgeräte VeriCube und dem MLV 2D die Kennzeichnungsqualitäten bestimmt und optimiert. In beiden Fällen baut die DPM Prüfmethode auf der ISO/IEC 15415 für 2D Codes auf.

Unterschiede der Prüfnormen

Die Unterschiede der TR 29158 zu der Prüfmethode ISO/IEC 15415 sind eine andere Kontrastbestimmung, die Beurteilung der Hell- Dunkelfelder, eine andere synthetische Blende, statt Symbolkontrast der Zellenkontrast, die Modulation wird anders berechnet, eine mögliche Beschädigung der Suchmuster wird anders berechnet, die minimale Reflexion wird anders geprüft, der Reflexionsbereich und die Kontratsgleichmäßigkeit werden hierbei nicht benutzt.

Beispielbild eines gelasteren DPM Code

In den Prüfprotokollen werden die Histogramme unterschiedlich dargestellt. Beide Histogramme zeigen in der Y-Achse die Anzahl der Pixel und in der X-Achse die Reflexionswerte in Prozent (Rmin und Rmax). Idealerweise sieht die Kurve bei einem gedruckten Code wie eine seitlich aufgeschnittene Badewanne aus. Die globale Schwelle (GT) ist die Stelle an der beurteilt wird, welche grauen Pixel noch als hell und welche als dunkel anzusehen sind. Wegen der unterschiedlichen Beurteilung eines DPM Code, wird das Histogramm anders dargestellt.

Histogramm eines gedruckten DataMatrix Code
Histogramm eines gedruckten DataMatrix Code
Histogramm eines gelaserten DataMatrix Code
Histogramm eines gelaserten DataMatrix Code